Zusammenfassend denke ich Dr. Who hat vor allem Zuschauer im Ü30 Bereich verloren, weil diese die Themen von z. B. 14-Jährigen weder interessieren noch verstehen. Die Ü30 haben noch nicht mal TikTok oder Snapchat oder schauen sich Inhalte von denen an. Und wer z. B. keine Rich Kids Videos sieht, wird eventuell den Rich Kids Satz aus 17:20 überhören, weil er davon nicht emotional getroffen wird und dann eventuell komplett aus Dr. Who aus Langeweile aussteigen oder aber drinbleiben und für sich in einigen Szenen einen alternativen Sinn konstruieren.
Ich denke obwohl die soziale "Bubble" in dieser Folge durch KI und durch (meinetwegen) Tik-Tok Kultur dargestellt wurde, sollte der darunterliegende Punkt idealerweise jeden Zuschauer erreichen. Von dem, was ich in Reviews gesehen habe, sind viele jedoch durch das Social Media Motiv verwirrt. Im Grunde sind diese Leute keine normale TikTok abhängige Kiddies, die lieber aufs Handy gucken anstatt Hausaufgaben zu machen und vom Algorithmus irgendwo eingeordnet werden. Es sind reiche Kids die in einer ummauerten und sehr selektiven Kultur leben.
Es geht also meiner Meinung nach nicht hauptsächlich um Social Media Algorithmen und die Einsortierung in eine Bubble von einer externen Quelle, sondern das interne Verlangen nur unter seinesgleichen zu bleiben. So wie reiche Leute im echten Leben, haben die Einwohner keine Ahnung vom "echten Leben" und auch kein Verlangen danach. Sie sind immerhin etwas Besseres. Die Bubble-Geschichte scheint mir nur ein Werkzeug zu sein, das die Abgeschirmtheit der reichen Kids nochmal untermauert. Ich mein, die leben buchstäblich auf einem Planeten auf dem nur weiße reiche junge Leute leben. Sie wollen keinen Kontakt mit Leuten außerhalb ihrer sozialen Klasse oder Rasse. Für sie ist das Leben in ihrer Bubble alles was zählt und sobald ein externes Element hinzukommt, ist Lindy sehr angewidert.
Die älteren aber, die keine Jugendsprache verstehen, suchen sich einen neuen Sinn, dass es sich um Rassismus dreht.
Die beiden Themen ("Rich Kids" und "Rassismus") sind unzertrennbar hier. Sie gehören beide zur Aussage der Episode. Ich stimme zu, dass der Rassismus-Aspekt der Folge den meisten erst spät bewusst wird. Das finde ich allerdings nicht schlecht, denn das war der Sinn dahinter. Alle Aussagen, die man als rassistisch auffassen kann (und wie sich am Ende herrausstellt auch sollte), könnte man auch anders entschuldigen.
Lindy ist unhöflich zum Doktor? Naja, immerhin kommt er einfach so in ihre Bubble!
Lindy sagt der Doktor sei doch nicht so dumm wie er aussieht? Eine einfache Beleidigung die man in solchen Serien immer mal hört.
Sie ist schockiert, dass Ruby und der Doktor im selben Raum sind? Ja klar, immerhin lebt sie in so einer digitalen Kultur, also liegt es sicher daran.
etc pp
Durch die ganze Folge hinweg sehen wir, dass der Planet nur von weißen Menschen bewohnt ist, doch die meisten denken sich nicht viel dabei. All das soll der Zuschauer rückwirkend mit neuen Augen betrachten. Im Endeffekt ist die Subtilität beabsichtigt; der Zuschauer soll sich am Ende fragen, warum er den Rassismus nicht früher bemerkt hat.