Beiträge von Kaoru

    Naja, wenn du unbedingt willst kannst du jederzeit deinen Nachmittag mit DALL-E verbringen und dir so viele alte Männer die vage Hartnell ähneln und mit vier bis sechs Fingern pro Hand ausgestattet sind generieren wie du möchtest und dich drüber freuen. Was auch immer das jetzt mit der Diskussion zu tun hatte.

    Jedenfalls, dass die Serie eingestellt wird denke ich nun wirklich nicht. Da hätten nun die Signale im Voraus ganz anders geklungen. Die einzige Frage ist nur ob Disney draußen ist oder weiter Geld gibt - und letzteres sieht eher unwahrscheinlich aus. Die einzigen die von einer Absetzung sprechen ist das Fandom. Und das macht es durchgehend seit 2005. Irgendwann mag diese selbsterfüllende Prophezeiung sicherlich eintreffen (denn alles endet irgendwann einmal), aber nicht in naher Zukunft.

    Was die Wahrscheinlichkeit von Ncutis Abgang abgeht schwanke ich nach wie vor stark hin und her. Ein weiterer Grund zur Skepsis ist für mich die Ankündigung dass sie direkt im Anschluß von "Reality War" einen ersten Trailer zu "The War between the Word and another Word and Another One" zeigen wollen. Das ist sinnig nach einem weiteren Staffel-Finale oder irgendeinem Special oder so - aber nicht nach einer Überraschungsregeneration mit einem potenziellen Schock-Reveal vom nächsten Darsteller. So ein Trailer würde da völlig untergehen und keiner würde von ihm reden, bestenfalls im "ferner liefen"-Stil. So macht man eigentlich keinen PR-Launch von einem Projekt das ordentlich Schotter gekostet hat.

    Aber naja. In zehnkommairgendwas Stunden sind wir schlauer und dann haben wir dieses mühsame "Will he, won't he" endlich hinter uns. Sehr viel mehr gab es über diese Staffel ja leider auch nicht zu sagen und zu spekulieren, abgesehen von dem ebenso mühsamen Mrs Flood-Rätsel. Immerhin war es ein Weg die Serie im Gespräch zu halten, und wenn man sich die (Online-)Zeitungen so ansieht so scheint es auch zu klappen. Wird wohl auch das Ziel gewesen sein. ;)

    Ich habe neulich mal mit nem Briten gequatscht und haben ihn gefragt wie es eigentlich kommt dass die TV-Quoten über die letzten paar Jahren derart eingebrochen sind. Bei uns sie durch Streamer- und Smartphone-Konkurrenz zwar auch zurückgegangen, aber nicht deart. Dazu meinte er dass bereits seit geraumer Weile die Wiederholungen und günstige Reality TV-Shows im britischen TV arg genommen haben. Die Masse an Eigenproduktionen ist dank der wirtschaftlichen Lage in Großbritannien sehr zurückgegangen. Es würde sich einfach nicht mehr lohnen die Kiste laufen zu lassen, und auf dem Wege haben sich viele das Fernsehen auch abgewöhnt.

    Inwieweit das nun zutrifft kann ich nicht beurteilen, aber es wäre eine Erklärung.

    ...und jetzt wolln wa mal gucken wie lang er's noch ist, ne?

    Die Gerüchte um seinen Abgang verdichten sich je länger die Staffel läuft, und nun haben wir (zum Zeitpunkt an dem ich diese Worte schreibe) potenziell nur noch eine einzige Folge mit ihm vor uns. Eigentlich stünde ich dieser Sache sehr viel skeptischer gegenüber, wenn da nicht dieser Leaker gewesen wäre dessen alle Spoiler für alle Folgen haargenau so eingetreten sind wie er sie vorausgesagt hatte, egal wie gaga und unwahrscheinlich und ausgedacht sie klangen. Ncuti's Regeneration stand auch auf seinem Zettel (und das was danach auf der Liste kam macht mir Angst), weswegen man davon ausgehen dass auch die passieren wird - aber leichte Skepsis habe ich immer noch.

    Meine Gründe dafür: Würde die BBC so einen Event nicht stärker promoten, und das nicht bereits jetzt schon? Promotion dieser Art würde die Quoten deutlich anheben und mehr Zuschauer vor den Bildschirm setzen statt "Ööh... wischiwaschi-irgendwas mit der Rani und so". Zwar hätte RTD damit einen deftigen Überraschungsmoment in seiner Tasche, aber ich glaube die BBC hätte lieber ne saftige Einschaltquote in ihrem Buch stehen.

    Außerdem wird Ncuti immer nachgesagt dass er ja voll die Hollywood-Megastar-Karriere vor sich hätte. Aber ist das wirklich so? Alle reden immer von dem Barbie-Film, aber er hat in dem nur ein paar Sätze. Von großen Angeboten hört man bisher nichts, nur dass er immer Theater spielt. Mal abgesehen davon ist es arg fragwürdig ob es in einem Amerika dass gerade dabei ist politisch umzukippen Platz für einen queeren Schwarzen gibt. Geschweige denn ob er sich diesem Risiko überhaupt aussetzen möchte. Deswegen halte ich es gar nicht mal für so unwahrscheinlich dass er lieber im europäischen Raum bleibt und dort seine Karriere weiterverfolgt. Und es gibt nicht viele Rollen die derart "high profile" wie der Doktor sind.

    Abgesehen davon hat er noch letzten Sommer auf irgendeinem Talkshow-Sofa enthusiastisch von der dritten Staffel gesprochen. Okay, das ist zwar schon fast ein Jahr her - aber dennoch?

    Und, tja, es gibt auch wieder Punkte die für einen Ausstieg sprechen. Damit meine ich nicht nur den Leaker, sondern auch die Streichung der frühen iPlayer-Veröffentlichung. Natürlich ist das verdächtig. (Das kann aber auch irgendetwas anderes bedeuten. Und es ist auch möglich dass jener Leaker nur eine Version der Folge zu sehen bekommen hat und es diverse Enden gibt.)

    Dann wäre noch das ganze Hickhack hinter den Kulissen von denen man dann und wann oberflächenkratzend mitbekommt. Und mein persönlicher Eindruck ist dass zwischen Davies und Gatwa nicht sonderlich viel Liebe herrscht. Ich kann mich da aber auch irren.

    Allerdings gibt es auch noch eine dritte Möglichkeit! Es kann tatsächlich sein dass es am Ende von "The Reality War" eine Regeneration gibt. ABER was ist wenn jenes auftauchendes Schauspielerwesen nur für ein Weihnachtsspecial oder so da ist - und danach kehrt Ncuti wieder zurück? :ninja:

    Was'n eure Meinung? Nehmen wir Wetten an?

    Und - nein! "Mein produktionsnaher Kumpel hat mir gesagt..." zählt nicht! Einen Onkel bei Nintendo hat jeder - und die lagen auch schon öfter mal falsch! Nur die gaaaanz eigene Vermutungsmeinung, dankebitte!:Mastertapping:

    Ja, das typische Zweiteiler Problem, in der im ersten Teil absolut nichts passiert und im Zweiten dann alles auf einmal, vermutlich.

    Aber genau das ist ja mein Punkt. Wir haben nur 8 Folgen pro Staffel. Ich wiederhole, ACHT FOLGEN! ;(

    Für solch ein Geschacher sollte die Zeit nicht übrig sein.

    Ich mein'... Belinda und gewissermaßen auch der Doktor sind nach wie vor immer noch ein wenig untercharakterisiert, und nun kommt eine Folge der sie beide nicht sie selbst sind. Ist das hier wirklich das Sinnvollste das man mit der wenigen Sendezeit die wir haben anfangen kann?

    Und ich zitterte am ganzen Körper vor... frustrierter Langweile. Nach ca 10 Minuten kam mein erster Seufzer und spätestens zur Hälfte der Laufzeit kam dann die ernüchternde Erkenntnis dass das hier eine Wiederholung von "The Legend of Ruby Sunday" wird. Eine ganze Folge lang werden hier Däumchen gedreht bis man endlich zum Cliffhanger kommt der das Finale einleitet. Bis dahin werden 10 Plotminuten auf 45 aufgeblasen. Nichts bewegt sich und alles ist statisch. In einer 13-Folgen Staffel hätte ich das vielleicht noch als passabel (wenn auch als Zeitverschwendung meinerseits) empfunden, in einer 8-Folgen Staffel allerdings nur ärgerlich. Lieber hätte ich ein weiteres "normales" Abenteuer und das bisschen Popelhandlung dieser Episode in eine längere Prä-Vorspannsequenz verlagert gesehen.

    Tja, und warum hatten wir jetzt eigentlich diese Bigeneration der Rani? Für was? Wozu? Warum überhaupt eine Regeneration? Warum hätte Anita Dobson die Show nicht alleine schmeißen können, erst recht weil sie als Bösewicht eine deutlich bessere und bedrohlichere Figur macht als Archie Panjabi? Letztere ist leider eine völlige Fehlbesetzung. Ich nehme ihr den Fiesling einfach nicht ab - und sie kommt wie ein 08/15-Comic Book Villain rüber. Null Bildschirmpräsenz.

    Hab im Poll da oben zwar ne 4 gegeben, aber mittlerweile ist mir eher nach einer 3 zumute. Null Substanz, reine Hinhaltetaktik, völlige Vergeudung eines Staffelslots.

    Wenn noch nicht mal dieses groß angekündigte Fußballevent insgesamt über 5 Millionen Zuschauer kommt, dann ist das schon wirklich krass wie die Quoten allgemein abgesunken sind.

    Um Doctor Who mache ich mir in der Tat überhaupt keine Sorgen. Zusammen mit den Soaps ist das die einzige Fernsehserie die überhaupt noch in die Top 20 kommt bzw knapp an ihr vorbeischreitet. Die Frage wird wohl eher sein inwieweit sich das auf das Budget auswirkt, denn ich kann mir nicht vorstellen dass man die Serie weiterhin derart "high-end" produzieren kann. Also, her mit den Geistergeschichten, RTD!

    Uff, endlich haben wir es hinter uns. Ja, Mrs Flood IST die Rani. Und (wie soll es auch anders sein) kurz nach der Enthüllung fängt sie sofort damit an sich wie ein Batman-Bösewicht aus der Adam West-Serie zu benehmen, wie alle anderen Classic-Gegner die RTD zurückbringen lässt. Unterscheiden tun sie sich nur vom Namen und vom Aussehen her, ansonsten sind sie alle im Prinzip der Joker. Und natürlich gibt's als Zugabe eine Bigeneration obendrauf, weil das muss jetzt einfach so sein, warum auch immer.

    Zu dem Rest der Episode habe ich weniger zu sagen als erwartet. Es war wieder eine weitere Ncuti-Ära Folge. Unterhaltsam wegguckbar genug, aber die Figuren sind alle so oberflächlich definiert dass ich nicht voll an der Stange bleibe und alles an mir irgendwie vorbeiglitscht. Das alte Big Finish-Hörspiel "Bang-Bang-A-Boom" mit der selben Thematik hatte da deutlich mehr zu bieten. Nicht nur an Witz und satirischem Biss, sondern mit Patricia Quinn auch einen viel besseren Stargast. Dafür haben wir einen... "Rylan". Öhm... hurra...? Ohne zu googlen kann ich nicht sagen wer das ist, aber aus dem Kontext kann ich mir zusammenreimen dass er... wohl Shows präsentiert? Möglicherweise? Kennt man den außerhalb Großbritanniens oder ist er einfach nur an mir vorbeigegangen weil er ganz offensichtlich in einem popkulturellen Zweig existiert der mich nicht interessiert? Immerhin kann er schauspielen, besser als Graham Norton. Bleibt nur die Frage warum RTD sich für die große WELTWEITE STREAMING-ÄRA derart auf C-Berühmtheiten aus dem UK TV eingeschossen hat die sonst wo keiner kennt.

    Ach stimmt! Da war auch noch Susan! So ganz unvermittelt, aus dem heiteren Himmel. Wenn dies in den letzten Folgen irgendwie vorbereitet worden wäre, dann wäre der Moment wohl gut gelandet. So hat der mich nur irritiert, und zwar auf "Hä? Wie jetzt? Wo kommt das denn jetzt auf einmal her?"-Art. Aber um die Thematik (besser) in die laufende Storyline einzuarbeiten hätte mehr Zeit da sein müssen, und genug Zeit ist in diesen 8-Folgen Staffeln nie für irgendetwas da. Alles muß zackzack gehen, denn das Finale ist ja immer schon de facto in ein paar Wochen da. Egal wann die nächste Staffel ansteht, ich hoffe dass RTD dann damit aufhört darauf zu bestehen seine 00er-Staffel-Erzählweise in Rahmenbedingungen zu pressen die sie gar nicht hergeben. Hier wird eine ganz andere Herangehensweise benötigt - und nicht eine weitere Doctor Lite-Folge.

    Interessant wird jetzt nur noch ob die Folge heute überhaupt auf der BBC läuft. Wenn das Fußballspiel dass sie davor überträgt in die Verlängerung geht, muss sie aus dem Programm gekippt werden, denn danach kommt schon gleich Eurovision. Gibt's Wetten dazu? Ich persönlich befürchte ja dass es genau darauf hinausläuft. Irgendwie hängt über dieser Serie zur Zeit eine so urig dunkle Wolke dass ich genau diesen Super-GAU mit der teuersten Folge die die Serie je produziert hat ja eigentlich erwarte.

    Wirkte auf mich ein wenig wie eine Jodie-Folge. Es gab zahlreiche Dinge und Ideen die ich mochte, aber die Episode läuft schwerfällig über die Bühne und die Geschichte ist irgendwie verworren erzählt, so dass ich Probleme hatte mich auf die Folge zu konzentrieren. Ständig schweiften meine Gedanken ab. Am Schluss hatte ich die selben Fragen wie Frobisher einen Beitrag über mir - aber ich kann nicht sagen ob es daran liegt weil ich wegen der teilweisen Langweile die Antworten nicht mitbekommen habe oder ob die Folge sie tatsächlich nicht gab. Höff. Ich muss die Folge nochmal sehen. Mache ich dann wenn das Bluray-Set draußen ist.

    Für eine Gurke halte ich die Folge jedoch nicht. Sie ist nur ein wenig langweilig.

    Der Doctor bleibt anstrengend. Kann er auch mal in einer normalen Konversation ruhig und angemessen reden? Ich hab das Gefühl er schreit immer nur. Oder liegt das an der Synchro?

    Höm. Ich glaube das liegt wirklich an der Synchro. Ich gucke nur OV und kann daher nicht beurteilen wie er in der deutschen Fassung gesprochen wird - und mir fällt vielleicht einiges zu Ncutis Performance ein, aber dass er "schreit" käme mir als Gedanke niemals unter.

    Hmmmmm, ja. Es ist schon legitim der Folge vorzuwerfen dass sie es sich mit der Behandlung des Themas zu einfach macht, aber andererseits... wenn ich den Browser öffne sehe ich diese ganzen Pappnasen aus dessen Mündern nur Unsinn kommt, gekoppelt mit einer beharrlichen Schamlosigkeit die ihresgleichen sucht, und sich einen Dreck darum kehren wie destruktiv ihr Handeln ist. Meine Frage wäre da: Wie setzt man sowas eigentlich "subtil" um? Wie genau sähe "Subtilität" hier aus? Gute Frage, nächste Frage. Gibt es auf die überhaupt eine gute Antwort? :schulter: (Ich habe jedenfalls keine.)

    Aber womöglich hätte es der Folge gut getan wenn wir zu sehen bekommen hätten warum Conrad so ist wie er ist. Dabei hätten wir einen prima Ausgangspunkt mit der Eröffnungsszene gehabt in der wir ihn als Kind begegnen. Nur frage ich mich wofür die genau eigentlich gut war? So richtig wurde nichts mit ihr gemacht. Dabei hätte man prima auf sie seinen Werdegang folgen lassen können, so dass wir lernen warum er so ist wie er ist. Scheiß doch auf diesen überraschenden Twist in der Mitte! Es wäre doch spannender gewesen zu sehen wie Ruby in eine Falle läuft von der wir wissen dass sie existiert und von der wir hoffen dass sie früher von ihr mitbekommt. Oder nicht? Oderoder? Jedenfalls hätte man die Thematik schon viel früher und daher ausführlicher in die Geschichte weben können, statt die halbe Laufzeit der Folge wie eine Romanze spielen zu lassen um dann kurz vor knapp alles wieder unter einen Hut bringen zu müssen.

    ...weswegen vielleicht auch genau deswegen alles so plump und simpel wirkt? Hm.

    Ich denke ohnehin dass man auf diese Thematik eher "von hinten" gekommen ist. Weniger dürfte es das Ziel gewesen sein unbedingt eine Folge über Podcast-Grifter zu machen, sondern um das Finale über Geschichtenerzähler und Realitäts(ver)former vorzubereiten. Und während der Autorendiskussion ist man dann darauf gestoßen dass eben diese Podcasthansel die wirklich ALLES relativieren und selbst die blaue Farbe des Himmels in Frage stellen ein passender Aufhänger sind.

    Gelangweilt habe ich mich jedoch nicht. Eher war ich froh drum dass mal wieder ein wenig Langsamkeit einkehrte und die Geschichte nicht wieder gehetzt von einem Punkt zum nächsten sprang und dabei manche Dinge sogar überspringt. Ich war jedoch mit jeder weiteren Minute zunehmend frustriert, denn ganz ehrlich, was soll das hier? Als eine 2x08 oder 2x09 in einer Staffeln mit 13 Folgen hätte ich "Lucky Day" ja locker akzeptiert, aber in einer Staffel die nur 8 Folgen lang ist während wir mit Belinda noch nicht ernsthaft bekannt gemacht wurden und wir bereits schon im letzten Jahr schon sehr wenig Ncuti hatten um mit ihm bekannt zu werden? Was jene Staffel anging konnte ich zumindest aus logistischen Gründen noch nachvollziehen warum er für 2 1/2 Folgen de facto fehlte, aber was ist denn bitte die Ausrede für dieses Jahr? In kurzen Staffeln wie wir sie jetzt haben darf eigentlich kein Raum mehr für eine Doctor Light-Folge sein! Ich würde so gerne mit Ncuti vertraut werden, aber der Junge ist ja praktisch nie zuhause!

    Hmm, naja, ne 6/10 von mir. In einer Staffel mit 13 Folgen wäre es vielleicht sogar noch eine 7/10 geworden.

    wo all das Disney Geld geblieben ist... dann sicher nicht in dieser Folge. Man sah die Billig aus. Und das in einer Serie wo Doctor-Light-Folgen mal Highlights waren...

    Sowas lese ich ja häufiger, aber... ich kann das nicht nachvollziehen bzw sehen was damit gemeint ist? Wir haben lauter Außenaufnahmen, viele Statisten, mal mehr mal weniger CGI - und nicht davon ist günstig, gerade wenn man die wirtschaftliche Lage im United Kingdom bedenkt und wie dort die Inflation das Geld frisst. Und es mag schon sein dass "Lucky Day" im Vergleich zu den letzten Wochen etwas günstiger aussieht, aber das Budget wird wohl auch für die futuristischen Episoden gespart, insbesondere für die Finalfolgen. Mal abgesehen davon dass hier jetzt auch keine Raumschlachten oder CGI-Gewitter notwending waren. Man kann auch eine Folge überproduzieren. Und, naja, überhaupt. Da wo ich herkomme da waren Bottle Episoden noch zwei Leute die eine ganze Folge in einem Spaceshuttle saßen und ein Kammerspiel boten. Da steht "Lucky Day" mit all seinen Außenaufnahmen, Nachtaufnahmen, Statisten und den vielfältigen Sets im Vergleich sehr gut da!

    Unmittelbar nach dem Sehen lag ich ja eigentlich auch eher bei einer 6/10. Es war unterhaltsam, aber auch recht vorhersehbar. Die Atmosphäre war super, aber die Charaktere rissen nicht mit. Und nach wie vor bin ich auch weiterhin nicht dabei. Die Folge will dass ich mich um Alyss bange und ihr die Daumen drücke, aber das Gefühl will sich einfach nicht einstellen. Liegt es vielleicht daran dass wir ihre Kinder um die sie sich sorgt nicht sehen sondern nur von ihnen erzählt bekommen? Wenn die Steffi im Todesmoment aus "Waters of Mars" ein Video von ihrer Familie laufen lässt geht die Szene unter die Haut, und dass obwohl wir die Figur bis dato kaum kennengelernt haben. Aber mit Alyss verbringe ich eine gute halbe Stunde und ich fühle nichts. Das Selbe gilt auch für den Doctor und Belinda. Varada und Ncuti schaffen es zwar dem Material das sie bekommen Leben einzuhauchen und ihre Performances schick guckbar zu machen, aber die Figuren an sich rutschen glitschig an mir ab. Irgendwie ist das Motto dieser Ära ständig Schauspieler zu haben die besser als ihre Rollen sind.

    Und tja, war es wirklich notwendig die Folge im Cloverfield-Stil zu einem "Midnight"-Sequel zu machen? Wäre diese Ebene nicht gewesen, hätte die Story genauso funktioniert - und all die Zeit die dafür aufgebracht wurde den Reveal aufzubauen und das Nachbeben abzuwickeln hätte für etwas anderes benutzt werden können. Mehr Charakterentwicklung, zum Beispiel?

    Warum ich dann aber doch noch zu einer 7/10 komme, liegt an einem QED-Erlebnis dass ich wenige Stunden später nach dem dem Sehen der Folge in meinem Bereitschaftsdienst hatte. Der Himmel tat sich auf und der Storygott schickte mir tatsächlich einen gehörlosen Patienten vorbei. Und weder ich noch der Pfleger konnte Gebärdensprache, und dementsprechend schwierig gestaltete sich die Röntgenuntersuchung. Lippen lesen konnte der Mann zwar, aber das hilft halt nicht wenn man ihm ein Atemkommando durch eine geschlossene Tür einen Raum weiter geben muss, während er mit dem Rücken zum Sichtfenster steht. Soviel zum Thema "Don't turn your back on me". Das war schon ein ziemliches "Huh"-Erlebnis.

    Okay, für dieses Ereignis kann diese Folge zwar nichts, ABER eben weil ich es hatte, und das wenige Stunden später während die Erinnerung an Geschichte und Dialoge noch frisch waren, fielen mir im Nachhinein viele Cues im Script auf die nicht alle unbedingt offensichtlich waren und daher eher unterbewusst wirken. Will sagen, die Geschichte funktioniert als schickes Space Horror-Abenteuer, sondern sie hat auch was zu sagen, und dass ohne Holzhammer und in die Story eingewoben und thematisch mit ihr verlinkt. Gut möglich dass man das als reine Selbstverständlichkeit auch voraussetzen kann, aber nach der Holzhammerigkeit im letzten Jahr und dem verworrenen Gewusel der Chibnall-Staffeln kann ich das auch mal mit einem Wohlwollen mit einem Plus benoten. Man ist ja kein Unmensch.

    Das Script fühlte sich an als hätte RTD einfach drauflosgeschrieben, mit einer Prämisse im Kopf, aber jenseits dieser ohne konkrete Idee was genau die Geschichte eigentlich sein soll. Nachdem alle grundlegenden Ideen eingeführt wurden und wir Mr Ring-A-Ding begegnet sind, fängt die Episode an zu taumeln und alles ein wenig vor sich dahinzuplätschern. So wie der Doktor und Belinda sich durch die Frames suchen, so sucht sich Davies durch die Drehbuchseiten zum Ende.

    Dabei strauchelt man dann irgendwann zu der Szene mit den Fans vor dem Wohnzimmerfernseher. (Btw, was für unrealistische Hardcore-Fans waren das? Die haben ja noch nicht mal EINE DVD/BluRay/Buch-Range komplett im viel zu leeren Regal stehen. ;)) An sich eine interessante Idee für einen Meta-Kommentar, aber dieser will nie so richtig kommen oder wird (wenn überhaupt einer da war) nicht so recht kommuniziert. Dafür dauert dieser Moment länger als er sein müsste und man bekommt den Eindruck dass er nur da war um Laufzeit zu füllen. (Es sei denn da kommt nochmal irgendwann später etwas mit den Fans. War da nicht mal diese Vermutung letztes Jahr, dass die Storyline jener Staffel war dass der Doktor sich bewusst wird dass er nur eine Figur in einer Fernsehserie ist? Möglich dass sie letzten Endes doch noch korrekt ist und nur um ein Jahr verfehlt wurde.) Mein Vorschlag wäre hier gewesen: Diese ganze Sequenz zu kippen und stattdessen eine zu bringen in der der Doktor und Belinda im "Duck Amuck"-Stil von Mr Ring-A-Ding getriezt werden. Ich meine... wenn wir schon eine Episode mit einem animierten Bösewicht haben und die TARDIS in jener Ära des berühmten Daffy Duck-Cartoons landet!! Diese Idee auf dem Tisch liegen zu lassen ist ja schon grob fahrlässig! Oder es gab sie, aber das Animationsbudget hat hier nicht mehr ausgereicht und das Fan-Wohnzimmer war der kostengünstige Ersatz.

    Die Animation selbst ist allerdings großartig. So flüssig bekommt man 2D-Animation heutzutage nur noch sehr sehr selten zu sehen! Vielleicht hätte ich mir noch ein wenig Schattierungen gewünscht so dass der "Toon läuft unter Menschen"-Effekt glaubhafter gewesen wäre, aber mei, passt schon.

    Trotzdem. Irgendwann ist die Folge vorbei, und die Lösung dass die ganze Zeit nur jemand das Fenster hätte aufmachen müssen lässt mich unbefriedigt zurück. Ach ja, und die ganzen verschwundenen Leute tauchen dann auch am Ende auf. Just because, weil Mr Ring-A-Ding wieder weg ist. Oder so. Obwohl der Filmstreifen auf dem sie sich alle befanden verbrannt wurde. Oder vielleicht gerade deswegen. Wer weiß schon irgendwas?

    Immerhin, es war passabel und nicht ganz so inkohärent wie das relativ ähnliche "Devil's Chord" letztes Jahr. Und längst nicht so nervtötend.

    Kann Zelluloid, wenn es brennt wirklich explodieren? Und dann sogar so stark, dass es eine gemauerte Wand wegsprengen kann?

    Nitratfilm war zum Zeitpunkt in dem die Folge spielt eigentlich schon lange nicht mehr in Mode, aber ich will da mal großzügig mein Auge drüber schließen. Jedenfalls war im frühen 20ten Jahrhundert "death by cinema" durchaus etwas dass dir passieren konnte. Da sind recht häufig Kinos niedergebrannt.

    Hat mich mit einem leichten "Hä?" zurückgelassen. Wie immer in diesen ganzen Ncuti-Folgen geht alles viel zu schnell und hastig - und alles fühlt sich seltsam glitschig an. So richtig Fleisch ist auf den Knochen nie, und manchmal fühlt es sich an als ob Szenen einfach übersprungen wurden. Besonders die die mit Charakter- und Storyentwicklungen zu tun haben. So als ob es völlig ausreicht mit den Tropes bekannt zu sein, so dass man sich den Rest der Abläufe selbst ausmalen kann, denn man kennt ja schließlich ähnliche Situationen aus anderen Filmen und Serien, ne??? Tjoah, aber auf mich hat es den Effekt dass jenseits der Fassade nichts hängenbleibt. Alles flutscht zackzack durch und ich fühle nichts. Die Staffeln sind rigoros kürzer und bieten wenig Zwischenräume für Zwischenspiele - und deswegen müssen sich die Folgen dann auch wie ein Highlight-Reel anfühlen? Oder so?


    Belinda hat z. B. auch praktisch keinen Charakter. Wer ist sie, was will sie, wovon träumt sie? Von ihrem Zuhause, offenbar? Aber... TUN WIR DAS NICH' ALLE?? Verada füllt das Nichts zwar immerhin recht schick und ist sympathisch und hat mit Ncuti eine tolle Chemie - aber jenseits davon tut sich da noch nicht sehr viel. Mal schauen.


    Alle scheinen bei den Robotern und der Optik ja so ihre eigenen Assoziationen zu haben. Ich persönlich musste ja immer Dr Eggman und seine Brigade denken. Und, ah mei, die Effekte fand ich echt VÖLLIG OKAY. Gut, ich habe die Folge auch nur auf meinem Smartphone im Zug gesehen, aber in dem kleinen Bildformat sind mir schon ganz andere Grauen aufgefallen. Aber sieht alles wirklich billiger und genauso unteuer wie sonst aus? Ach, hm, mmnjain. Ein paar zusätzliche Optik-Prozente kann man da im Vergleich zum Zeitalter der puren BBC-Finanzierung schon drauflegen, finde ich. Die Masse der SFX-Shots ist schon DEUTLICH hochgeschraubt. Und man darf halt auch nicht vergessen dass bei den Briten die Inflation zeitweise derart hoch war dass viele Projekte gar nicht gedreht werden konnten und "Doctor Who" dank der Geldspritze eine der wenigen Produktionen waren die im Land überhaupt am Laufen gehalten werden konnte.


    Aber nun ja, was soll ich weiter noch zur Folge an sich sagen? Die Dialoge sind teils grausig - und grausig plakativ, und inhaltlich fehlt mir der doppelte Boden. Alles sehr oberflächlich, leider leider. Oberflächlich unterhaltsam, immerhin. Aber das bedeutet auch dass es nicht viel zum Kauen gibt. In jener Hinsicht ist es sehr altbacken. RTD macht hier StreamingContentFernsehen für die 2010er, während die Welt schon längst weitergezogen ist. Keine Ahnung ob das Erzeugnis irgendeinen Gelegenheitszuschauer juckt, geschweige denn irgendwelche neuen Fans generiert. Egal wie sympathisch Ncuti und Millie und Verada in ihren Rollen sind - ich befürchte solche simplen Vibes sind in der Medienlandschaft zu wenig um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Erst recht dauerhafte.

    Zum Überanalysieren neigt das Who-Fandom sowieso. (Da schließe ich mich auch nicht selbst aus, meine Postings sind ja auch nicht anders, muaha.) War mir aber auch schon immer irgendwie so aufgefallen. Ich habe ja schon so einige Fandoms und Communities hinter mir, und in denen wurden auch die Folgen und Filme auseinandergepflückt. Das allerdings auf eine andere Art und Weise. Dort wurden eher Dinge wie Charakter-Arcs und Worldbuilding genauer angeguckt. Aber Doctor Who war schon immer ein etwas spezieller Fall gewesen, warum auch immer. Da steckt etwas in der Serie das gewisse Hirnbereiche in gewissen Leuten anzusprechen scheint, und zwar die die irgendwie auf Strukturen und Technik und wasweißichwas abfahren und (nicht selten) in kreativen Feldern arbeiten oder zumindest hobbymässig in ihnen unterwegs sind.

    Ist zwar nur ein Beispiel und ein Vergleich von vielen, aber die Trekkies gehen in die Wissenschaft und werden Astronauten - und die Whovians gehen in die Filmbranche und schreiben für die Serie. So grob umrissen. Kein Wunder dass die dann so ein Hickhack um die Drehbücher machen. :D

    Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern um welche Trek-Folge es spezifisch ging und wahrscheinlich forme ich auch mehrere zu einer einzigen zusammen: Aber ich weiß noch wie ich es befremdlich fand wie sich in einem Thread auf irgendeinem Board tausend Trekkies darauf stürzten wie irgendein Raumschiff auf irgendeiner Station doch eigentlich nicht genügend Platz in irgendeinem Hangar haben dürfte, während ich mir über die Charakterzeichnung einer Figur ein Loch in den Bauch gefreut hatte, aber kein Schwein außer mir hatte darüber geredet. ;(

    Der fatalste Fehler den das Special sich geleistet war Joy recht schnell nach ihrer Einführung aufs Parkgleis zu stellen - und als wir endlich zu ihr zurückkehren ist sie immer noch für eine ganze Weile vom Todeskoffer besessen. Eine emotionale Bindung kann der Zuschauer zu ihr irgendwie nicht aufbauen, mal ganz davon abgesehen dass wir bis dahin von anderen Figuren die wir liebgewonnen haben Abschied nehmen mussten. So richtig bereit ist man zu dem Zeitpunkt da nicht mehr sich mit ihr anzufreunden. Ohnehin kommt das Special ein wenig episodenhaft und stückwerkig rüber. Kein Wunder dass die Zuschauer sich da die Rosinen rauspicken und zu weiten Teilen den Mittelteil mit Anita als das Highlight sehen. Käme die ganze Story aus einem Guss, dann müssten sie das wohl nicht machen.

    Aber gut, egal wie wuselig (und teil ein wenig unklar) die Story war, ich kann nicht leugnen Spaß gehabt zu haben. Ich habe recht häufig schmunzeln müssen, und ja, der Anita-Abschied hat mich ein kleines bisschen weihnachtsbewegt. (Und hey! Ich mag die zur Zeit herumfliegende Theorie dass sie die junge Mrs Flood ist! Es ergibt erstaunlich viel Sinn. :D )

    Und eine Sache die mir beim Schauen auffiel: Es gab so einige Doktor-Zeilen im Drehbuch die theoretisch auch vom 11ten oder erst recht 12ten Doktor hätten gesagt werden können - aber von ihren Schauspielern deutlich anders dargeboten wurden. Capaldi hätte sie mit einem vorwurfsvollen Knurren in den Raum geschnauzt, Ncuti hat sie jedoch amüsiert hinweggelacht. Will sagen, bisher hatte ich es relativ schwer gehabt seinen Doktor zu fassen, aber ich komme so langsam seiner einzigartigen Persönlichkeit näher bzw kann sie besser fassen. Wahrscheinlich hilft es ohnehin ihn mal solo über die Bühne hüpfen zu lassen, ohne direkten Companion im Schlepptau. Da hat er keine andere Wahl als seinen Charakter zu finden und ihn zu erden.

    Ansonsten tut es mir wohl recht gut über die Feiertage nicht viel online sein zu können. Dank dem ganzen Familiengedöns komme ich nicht dazu mich großartig an den Diskussionen zu beteiligen, geschweige denn sie zu lesen. Und gemessen an dem Bisschen das ich lesen konnte ist es wohl auch das beste, denn der Diskurs scheint mal wieder ordentlich ätzend zu sein. Von "Moffat - der Frauenhasser!!" über "Alles so woke!!" bis hin zu "Keiner denkt an die Kinder im Gaza-Streifen!!" ist mal wieder alles dabei.

    Und, ah, tja, das Special ist sicherlich nicht die perfekteste Folge und ich habe ihr auch nur ne 6 von 10 gegeben. Aber ganz ehrlich? Wenn es etwas gibt dass mich mein New Who-Rewatch (und die hereintröpfelnden Classic BluRay-Sets) lehrt, dann ist es dass viele Folgen die mir damals ach-so-wehgetan haben viele Jahre später sich als doch recht fein und nett entpuppen und die ganze Aufregung eigentlich gar nicht wert waren. Also, gut möglich dass ich 2030 hier eine 7,5 verteilen werde und dass sich das Fandom bis dahin auch wieder eingekriegt hat.

    Man muss auch mal festhalten dass es bei der Partition nicht nur um den Konflikt zwischen Hindus und Muslimen, sondern auch den Zusammenbruch der britischen Kolonialmacht ging. Von daher denke ich dass sie in britischen Schulen durchaus ein Thema sein dürfte. Und am Ende des Tages ist die Zielgruppe immernoch Briten/britische Kinder, nicht Kaoru aus Deutschland, bei dem es im Geschichtsunterricht halt eher um die Aufteilung des eigenen Landes im gleichen Zeitraum ging.

    Harr, ja, okay, sehe ich ein. :D

    Aber was ich halt damit sagen wollte... Der Jodie-Doktor kann NIE ihre Klappe halten und (z)erklärt jeden einzelnen Kieselstein dem sie über den Weg läuft, egal wie offensichtlich er ist. Und ausgerechnet hier bleibt alles etwas vage und es wird vergleichsweise kaum ein Piep gesagt. (Denk doch mal an die Exportländer, BBC! Besonders an Kaoru aus Deutschland!! Manno.)

    Es ist halt nur so... wunderlich.

    So nach hinten raus kommen sie dann doch in dieser Staffel: Die Fälle die nicht hoffnungslos sind. Zwar haben auch sie mit fundamentalen Schwächen zu kämpfen, so dass man immer ein ABER hinzufügen muss, aber immerhin werden sie an einem Gerüst aufgehängt das mindestens halbwegs kompetent aufgebaut wurde. Eine Woche zuvor hatte "Kerblam!" ein massives Message-Problem, aber immerhin hatte die Folge einen Flow der sie unterhaltsam und gut wegguckbar machte. Unterhaltsam und gut wegguckbar ist "The Witchfinders" ebenfalls. Einerseits liegt das an Alan Cumming, einer der größeren Fische die in Doctor Who mal Gaststar waren. Den Kritikpunkt dass seine "camp performance" nicht so recht zum ansonsten düsteren Ton der Folge passen will kann ich zwar nachvollziehen, aber ich kann ihm nicht zustimmen. Es ist Overacting, ja, aber das Schauspiel ist so bewusst und sicher gesetzt, dass sein King James trotz Albernheiten aufrichtig und glaubhaft wirkt. Die Würde ist da.

    Das Fatale daran wenn man sich einen exzellenten Schauspieler als Quasi-Antagonisten einkauft ist jedoch Folgendes: Entweder beweist man dass der eigentliche Star der Show dem Gast ebenbürtig ist – oder er stinkt im Vergleich ab und offenbart seine schauspielerischen Grenzen. Und, es tut mir leid, es ist nicht der erste Fall der hier auf Jodie zutrifft. In den großen Gruppenszenen fällt es nicht so sehr auf, aber in der zentralen King James/Doctor-Konfrontationsszene wird es offensichtlich dass hier ein Schauspieler dem anderen nicht so recht gewachsen ist. Dabei würde ich noch nicht mal sagen dass Cumming Whittaker an die Wand spielt, denn so ein Arsch ist er nicht. Er wirft ihr Bälle zu, bietet ihr Gesten und Mimik zur Gegenwirkung an, Gelegenheiten um mit ebenso interessanten schauspielerischen Entscheidungen zu kontern – aber sie rattert nur ein Standardprogramm runter. Das ist schade, denn gerade in den Auge-an-Auge Konfrontationen mit den Bösewichtern können sich Doktoren prima profilieren und ihre Einzigartigkeit zur Schau stellen, aber sie präsentiert an der Stelle nur einen stinknormal vor sich hinflehenden Doctor und kommt dabei recht fad und blass rüber. Und irgendwie auch unsicher. Hach Mensch, ey.

    Hier an dieser Stelle deswegen mal eine kleine Hoffnungsvermutung: Vielleicht funktioniert sie als Audio-Doktor tatsächlich besser? Colin Baker finde ich persönlich in seinen TV-Folgen auch nicht sonderlich überzeugend. Aber immer wenn ich mir ein Big Finish-Hörspiel gebe habe ich all die aufgesetzten Gesten und gestelzten Gesichtsausdrücke nicht vor Augen, sondern nur die Stimme – und mein Gehirn kann sich dann eine passende (und vor allem ECHT wirkende) Mimik hinzudenken. Möglich dass das bei Whittaker dann auch so der Fall ist. Allerdings ist der Doktor-Charakter von Colin deutlich stärker definiert gewesen, und er war sich mit JNT einig wie der Charakter dargestellt werden sollte. Bei Jodie und Chibnall bin ich mir gar nicht mal so sicher ob da überhaupt tiefgehende Diskussionen stattgefunden hatten, so geschmacksrichtungslos wie ihr Doktor rüberkommt. Von daher, wer weiß.

    Aber, äääh, wo war ich?? Einerseits Alan Cumming... und andererseits ist das Script gar nicht mal so scheiße, eigentlich. Statt dem ziellosen Geplänkel im Spinnenhotel oder der Wanderschaft auf diesem toten Sandplaneten, haben wir eine Geschichte die immerzu Frage/Antwort spielt so dass man als Zuschauer automatisch dranbleibt um zu sehen was als nächstes passiert. Also, so wie Fernsehen eigentlich sein sollte.

    Darüber hinaus ist Becka Savage ein prima Zweit-Antagonist, und meiner Meinung nach auch der interessanteste, wenn nicht sogar beste Antagonist der ganzen Staffel. Was sie im Sinn hat sind nicht trashige Universumseroberungspläne oder dergleichen, sie verkörpert einfach nur klassisches menschliches Böse. Alles was sie will ist von ihren eigenen Fehlbarkeiten abzulenken, und wenn sie dabei über Leichen gehen muss (selbst über die ihrer Familie) ist ihr das völlig recht. Fingerzeigen, anklagen, abmurksen. Sowas ist nicht gerade der typische Doctor Who-Bösewicht. Normalerweise sind die immer phantasischerer Natur und haben abstruse, nun ja, Universumseroberungspläne, weswegen Antagonisten die aus ihrer niedrigsten menschlichen Natur handeln dann umso bedrohlicher wirken.

    Leider wird sie jedoch gegen den Dritt-Antagonisten ausgetauscht. An ihre Stelle rückt ein völlig generischer Alienbösewicht wie aus einem post-Gary Russell Big Finish Main Range-Hörspiel mit einem ebenso generischen Stimmenverzerrer – und die Folge furzt darüber dann auch ihre Energie aus. Die letzten 10 Minuten schleppen sich dann dementsprechend auch nur so dahin. Dieses Aliengefängnis-Blabla ist mindestens 80 mal weniger interessant als die Hexenjagd und so typisch generisch wie es halt immer bei Chibnall sein muss.

    Aber nun ja, immerhin gehen die ersten 40 Minuten völlig in Ordnung – und die allein machen The Witchfinders zu einer der besseren Jodie-Folgen.

    6,5/10

    Wobei der Zusatz "bis dahin" fehlt.

    Nö, weil ich bin ja Kaoru und nicht Helmut. Ich rede ja von meinem Empfinden und meiner persönlichen Flop 10 und deren Sieger. Sicher gab's hiernach (und auch davor) Folgen die mir beim Gucken sehr weh taten. Aber keine hat mich mehr besiegt als "The Tsuranga Conundrum".

    Das ist für mich aber auch eine der wenigen Folgen, bei der Akinolas Musik wie Arsch auf Eimer passt. Weltraum, Raumschiff, Space-Optik - da kann man prima die Synth-Pads rausholen. In nicht-spacigen Folgen funktioniert der Sound aber dann weniger als Hintergrundmusik. Aber ja, kann gut sein, dass die Musik ohne die Folgen dazu sogar ganz brauchbar ist.

    Hmm, weiß nicht, denn er passt sich eigentlich schon anderen Szenarien (wie in "The Witchfinders" und "Rosa") an und wählt dann andere Klangfarben und Instrumente. Aber es stimmt schon dass ihm die Space-Folgen am ehesten liegen. Der Score zu "Kerblam!" ist sogar besonders gut! Das Gucken über die Kopfhörer und dabei auf die Musik zu achten hat ziemlich Spaß gemacht!

    Auf das Wiedersehen mit dieser Folge war ich ja besonders neugierig weil sie von vielen Leuten als der ganze große Wurf der Ära genannt wird, als die eine Jodie-Folge für die Ewigkeit die man unbedingt mal gesehen haben sollte. Und nun habe ich sie nochmal gesehen und... öhm... So verzweifelt ausgehungert bin ich an dieser Stelle dann nun doch wieder nicht gewesen um von ihr positiv überrascht zu werden. Das Gefühl sie preisen zu müssen habe ich nicht, erst recht nicht in solche überschwänglichen Höhen.

    Im Prinzip gilt mein Posting ganz oben auf dieser Seite immer noch. Was mir allerdings schon damals durch den Kopf ging und leider vergessen hatte zu schreiben: Für ein Who-Historical gibt's hier erstaunlich wenig zu lernen.

    Das Chibnall-Ära Meme ist ja dass in jeder seiner historischen Folgen ein Wiki-Artikel über Person X und Event Y heruntergerattert wird. Okay, das ist ne lustige Punchline, aber andersrum gesagt ist in einer 45minütigen Folge meist auch nicht mehr drin als ein paar Eckdaten aufzutischen. Die hartnell'schen Zeiten in denen das TARDIS-Team ganze 6 Episoden durch eine Vergangenheit ihrer Wahl schlendert und dabei tief in die Materie gehen kann sind schon lange vorbei. Mehr als seichtere Gewässer sind da bei dem heutigen Format nicht drin.

    Was mich nur wundert: In dieser Folge wird auf den "Wiki-Artikel" verzichtet, und ausgerechnet in jener in der es um ein Ereignis geht das in der westlichen Welt nur selten (wenn überhaupt) behandelt wird. Okay, das mag jetzt meine persönliche Bildungslücke sein, aber ich weiß über die Teilung von Indien leider absolut gar nichts. Weder wurde sie mir in damals im Geschichtsunterricht um die Ohren gehauen, noch ist mir eine Dokumentation im Fernsehen über den Weg gelaufen, und über Artikel oder Bücher die das Thema behandeln bin ich auch nicht aktiv gestolpert (worden).

    Nun gut, über die Dialoge in dieser Folge kann ich mir das eine oder andere Detail zusammenreimen, aber nicht das "big picture". Offenbar lagen Hindus und Muslime wohl im Clinch - aber war das etwas das zur Teilung führte oder nur eine Begleiterscheinung? Und wie kam es dazu? Gab es faschistische Elemente während all der Hokuspokus geschah? Gut möglich, so wie der Mörderbube agiert. Aber sicher sein kann ich mir nicht.

    Klar, man kann mir an dieser Stelle vielleicht nicht zu unrecht vorwerfen dass ich hier auch mal selbst nachschlagen kann, und das mache ich sicher in einer freien Stunde auch noch. Aber ich will ja nur sagen: Ausgerechnet in jener Folge in der dem westlichen Zuschauer ein Ereignis näher gebracht werden soll das in den westlichen Medien selten Erwähnung findet hält die Doktorin die sonst nie ihre Expositionsklappe halten kann ihre Klappe. Vorwissen wird hier erwartet - statt Wissen zu vermittlen.

    Hm. Keine Ahnung ob das so im Sinne von Sydney Newman gewesen wäre.

    Irgendwie schade, denn man merkt dass das Thema dem Autoren sehr am Herz gelegen hat. Aber vielleicht war er auch zu nah an der Materie? Aber so oder so, Wikipedia-Eintrag oder nicht, mehr Kontext und Eckdaten hätten die Episode nicht besser gemacht, denn all ihre anderen Schwächen wären immer noch die selben geblieben.

    Jedenfalls ist dies für mich die enttäuschendste Folge der Staffel gewesen. Vom Inhalt her war sie diejenige die am meisten Potential hatte - von dem leider so gut wie gar nichts ausgeschöpft wurde.